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I. Einleitung
II. Pro Zwei-Jahresprogramm
III. Pro Ein-Jahresprogramm

I. Einleitung

Wer sich für ein Vollzeit-MBA-Studium entscheidet, hat die Auswahl im Wesentlichen zwischen einem einjährigen oder einem zweijährigen Programm. Welche Variante ist ratsamer für den Absolventen einer deutschen Hochschule? Nicht näher diskutiert werden hier die diversen Gestaltungsmöglichkeiten der Teilzeit- (meist Executive-) Programme, die von zwei bis hin zu teilweise sogar sieben oder mehr Jahren gestreckt werden können. Die bevorzugte Länge des Executive-Programms hängt in erster Linie von der Absprache mit dem Arbeitgeber und der Flexibilität eines geeigneten Anbieters ab.

II. Pro Zwei-Jahresprogramm

Ein Zwei-Jahresprogramm kann auch für Vollzeit-Studenten fortgeschrittenen Alters sinnvoll sein, vor allem wenn Sie sich noch etwas Zeit lassen möchten mit der Schwerpunktsetzung Ihres Studiums. Ein besonders gelungener Ablauf eines Zwei-Jahresprogramms besteht darin, sich nach oder während des ersten Studienjahres ein Jobangebot zu sichern und dann für das zweite Jahr darauf abgestimmte Wahlfächer zu belegen. Die meisten MBA-Studenten an der Columbia Business School führen die ersten intensiven Jobinterviews ungefähr vier bis fünf Monate nach Studienbeginn.

Dazu Birgit Giesen vom Staufenbiel Institut (Auszug aus der Rede auf MBA Gate 2002 in Frankfurt):

„...Anders als bei den Wirtschaftswissenschaftlern würde ich für diese Zielgruppen (Absolventen nicht wirtschaftlich ausgerichteter Fächer) allerdings nicht unbedingt ein besonders kurzes Programm empfehlen, das einen kleinen generalistischen und einen hohen spezialisierten Teil hat. Stattdessen scheint es mir eher opportun, sich für ein generalistisches Programmen zu entscheiden, das von längerer Dauer ist. Auf diese Weise verschaffen Sie sich einen genügenden Überblick über die Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Funktionen und Fächer und haben mehr Zeit, um zu erkennen, welcher Funktionsbereich und welche Branche für Ihre spätere berufliche Tätigkeit in Frage kommt. Wenn Sie ein einjähriges MBA-Programm besuchen, müssen Sie sich im Grunde genommen schon kurz nach Aufnahme des Studiums für die Spezialisierung entscheiden. Es wird vielen aber schwerfallen, die ideale persönlich-fachliche Ausrichtung bereits zu diesem Zeitpunkt zu erkennen...“

Zu diesem Punkt noch eine Ergänzung von Jörn Meißner, Doktorand an der Columbia Business School:

„...Es gibt eine interessante Gestaltungsmöglichkeit, die vor allem auch Zwei-Jahresprogramm für viele deutsche Hochschulabsolventen interessant machen kann: die so genannte `Waiving Option´. Unter bestimmten Umständen werden Ihnen einige Pflichtkurse des MBA-Programms erlassen. Dadurch können Sie das Programm entweder zeitlich verkürzen oder mehr Freiraum für Spezialkurse bekommen...“

III. Pro Ein-Jahresprogramm

Aus unserer Erfahrung bevorzugen viele deutsche MBA-Interessenten die einjährigen Programme, vermutlich um den Verdienstausfall und die Programmkosten niedrig zu halten. Hierfür kommen in erster Linie europäische Anbieter wie INSEAD in Frage. Mittlerweile sind aber auch Zweijahres-Programme in den USA in Erwägung zu ziehen, die durch Belegung des Summerterms (Verzicht auf das Praktikum) auf 16 Monate verkürzen werden können, wie zum Beispiel das MBA-Programm der Columbia Business School.

Detlev Kran, Geschäftsführer der FIBAA, hat sich auf MBA Gate 2002 in Frankfurt für Ein-Jahresprogramme ausgesprochen:

Frage aus dem Auditorium (Veranstaltung MBA Gate 2002):

„Warum raten Sie zu einem einjährigen MBA-Programm, nicht zu einem zweijährigen Programm, wie es auf dem amerikanischen Markt überwiegend angeboten wird?“

„Ganz einfach: Der amerikanische Student ist nach seinem Studienabschluss in der Regel 21 Jahre alt, geht dann in einen Beruf und setzt den MBA wenige Jahre später noch oben drauf. Wobei man auch ganz deutlich sagen muss: Nur ein kleinerer Prozentsatz der Angloamerikaner absolviert ein Master-Studium, auf keinen Fall mehr als 30 Prozent den Bachelor. Oder in Zahlen ausgedrückt: Es gibt in den USA 14 Millionen Studenten. Von diesen 14 Millionen Studenten sind rund 300.000 Master Studenten im Bereich MBA. Das sind nur zwei Prozent aller Studenten. Das im Vergleich zu unserem Hochschulstudium straffere Studiensystem in den USA sorgt jedenfalls für einen recht erheblichen Altersunterschied. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Studienabgänger in Deutschland ist 29 Jahre alt. Um nicht zu alt und dadurch für den Arbeitsmarkt uninteressant zu werden, kann ich deshalb nur dazu raten, ein kürzeres Programm zu wählen, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und im Job zu verbessern.“