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Akkreditierung

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II. Die Bedeutung der Akkreditierung

1. Allgemein

Die Akkreditierung einer Business School/eines MBA-Programms soll einen gewissen Mindeststandard der MBA-Ausbildung sicherstellen. Die MBA-Programme sind eifrig bemüht, dieses Gütesiegel: „Akkreditierung“ zu erhalten, nach Möglichkeit von einer renommierten Akkreditierungseinrichtung. Die Akkreditierung ist eines der grundlegenden Qualitätsmerkmale eines MBA-Programms. Ohne Akkreditierung ist es schwierig, ein Programm positiv zu profilieren und erfolgreich zu vermarkten.

Vorsicht: Auch Akkreditierungseinrichtungen gibt es bereits mehr als man braucht! Bei weitem nicht alle werden durch die deutschen Kultusministerien anerkannt; und deren Genehmigung ist die Voraussetzung dafür, dass der MBA Titel hierzulande geführt werden darf (dazu mehr im Folgenden Abschnitt).

Es wird entweder für eine Fachrichtung akkreditiert (so z.B. durch die AACSB: Akkreditierung für Accounting oder für Management) oder die gesamte Business School/Universität als Institution (so z.B. durch die EFMD: EQUIS).

Die Akkreditierung ist ein strenger Prozess. Eine Business School, die von der AACSB akkreditiert worden ist, hat sich z.B. alle zehn Jahre einer erneuten Kontrolle zu stellen. Die EQUIS-Akkreditierung wird sogar nur für fünf Jahre vergeben, und die FIBAA schickt die Universitäten bereits nach vier Jahren in die Re-Akkreditierung, in der die akkreditierte Business School belegen muss, dass sie ihr Ausbildungsprogramm erkennbar aktualisiert und fortgeführt hat, so dass dieses nach wie vor den ständig steigenden Anforderungen an eine Akkreditierung genügt. Damit garantiert der Akkreditierungsprozess, dass das Niveau der Ausbildung über einen langen Zeitraum gehalten und darüber hinaus kontinuierlich verbessert wird.

Nähere Ausführungen zu den Akkreditierungsverfahren der AACSB, der EMFD (EQUIS) und der FIBAA finden Sie unter dem Punkt Akkreditierungsinstitutionen.


2. Bedeutung für die Titelführung in Deutschland

a. Programme in Deutschland

Die FIBAA akkreditiert Bachelor- und Masterstudienangebote an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland und darf nur an diese das Gütesiegel des Akkreditierungsrates vergeben. Der deutsche Akkreditierungsrat ist von der Kultusministerkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz eingerichtet worden. Die Fach-Akkreditierungen von MBA-Programmen durch die FIBAA in der Schweiz oder Österreich oder bei nicht staatlich anerkannten Institutionen in Deutschland sind, wie international üblich, eine freiwillige Qualitätssicherung der Anbieter. International ist die FIBAA mit dem EUROPEAN QUALITY LINK (EQUAL) - dem Netzwerk der europäischen Akkreditierungsagenturen für MBA´s vernetzt. MBA-Programme in Deutschland können auch von regionalen, nicht fachgebundenen Agenturen wie AQUAS (NRW/RP), ACQUIN (Bayern), ZEvA (Niedersachsen) akkreditiert sein.

b. Programme im Ausland

MBA-Titel dürfen in Deutschland regelmäßig nur dann geführt werden, wenn das entsprechende MBA-Programm das Gütesiegel eines der wenigen international anerkannten Akkreditierungseinrichtungen trägt. Wenn Sie ein ausländisches MBA-Programm besuchen, liegen Sie deshalb am sichersten, wenn es von der AACSB, durch die EFMD (nach EQUIS) oder durch die AMBA akkreditiert worden ist. Andernfalls empfiehlt es sich unseres Erachtens, vorsorglich bei den deutschen Kultusministerien nachzufragen, wie es um die Akzeptanz Ihrer Wahl-Universität steht.

Dazu Jörn Meißner, Gründer des GMAT-Unternehmens Manhattan Review:

„Sie haben einen MBA erworben und möchten in Deutschland den Titel führen? Die deutschen Wissenschafts- und Kultusministerien sind streng: Sie dürfen in Deutschland nur dann als MBA auftreten, wenn Ihr MBA-Programm von einer anerkannten Akkreditierungsbehörde geprüft und für gut befunden wurde. Diese Notwendigkeit besteht keineswegs nur, wenn der MBA im Ausland erworben wurde. Sie gilt vielmehr auch dann, wenn das MBA-Studium in Deutschland absolviert worden ist.

Die Frage, ob man einen bestimmten MBA-Titel in Deutschland führen darf, ist für viele nichts ahnende Teilnehmer an hierzulande womöglich nicht akzeptierten MBA-Programmen ein leidiges Thema. Bei Manhattan Review erhalten wir häufig Anfragen von MBA-Studenten auch aus deutschen Programmen, die während ihres Studiums erstmals davon hören, dass sie den Titel möglicherweise in Deutschland gar nicht werden führen dürfen. Einer meiner Freunde hat sich gerade für einen MBA in den USA beworben und meinte, das Programm sei für seine Zwecke gut geeignet, aber dennoch für US-Verhältnisse recht preiswert. Er wollte es nicht glauben, als ich ihm mitteilen musste, dass er den Titel dieser Universität in Deutschland aller Voraussicht nach nicht würde nutzen können, weil diese Universität nicht von der AACSB akkreditiert ist - der bekanntesten, amerikanischen Akkreditierungsbehörde.

Einen ausländischen Hochschultitel darf man in Deutschland nur führen, wenn die zuständigen deutschen Behörden die Erlaubnis erteilen. Und meines Wissens wird diese Erlaubnis bisher grundsätzlich verweigert, wenn eine US-Universität nicht von der AACSB akkreditiert ist. Für Großbritannien wäre das die AMBA (Association of MBAs). Im deutschsprachigen Raum genügt die Akkreditierung durch die FIBAA, im übrigen Europa ist vor allem das durch die EMFD verwendete Gütesiegel EQUIS zu beachten. Auf den Webseiten dieser Akkreditierungsbehörden oder der jeweiligen Universitäten müssten Sie den Akkreditierungsvermerk finden (nebenbei: Listen nicht akkreditierter Programme gibt es nicht). Ohne diese Akkreditierungen dürfte es schwierig werden. Wer es genau wissen möchte, sollte sich bei dem Kultusministerium des für ihn maßgeblichen Bundeslandes über die gesetzlichen Grundlagen und die behördliche Praxis bei der Genehmigung ausländischer MBA-Titel informieren, auch über die Frage, ob die Akkreditierung durch eine andere als die vorbenannten Akkreditierungsbehörden genügt.“


Detlev Kran, Geschäftsführers der FIBAA, hat im Rahmen des Expertenforums MBA Gate 2002 in Frankfurt noch einmal der Ernsthaftigkeit der Frage unerlaubter Titelführung verdeutlicht:

„...Wenn Sie Interesse daran haben, an eine britische Hochschule zu gehen, kann ich Ihnen nur dazu raten, eine Hochschule zu wählen, die von der AMBA akkreditiert ist. Eine US-Business-School sollte wiederum das Gütesiegel der AACSB tragen. Der Hintergrund ist, dass Sie in Deutschland automatisch in ein Einzel-Prüfungsverfahren kommen, wenn Sie einen ausländischen Hochschulabschluss erworben haben. Die deutschen Kultusministerien achten penibel darauf, dass eine Akkreditierung durch eine dieser Behörden vorgenommen wurde. Ansonsten dürfen sie den MBA Titel in 99,9 Prozent der Fälle nicht führen. Das bedeutet: Das Ministerium schaut nach, ob die Hochschule zum Beispiel AACSB-akkreditiert ist; wenn nicht, bekommen sie das Antragsformular unverrichteter Dinge zurückgeschickt...“

Auch wenn Sie den MBA in Deutschland erwerben, dürfen Sie ihn hierzulande nicht in jedem Fall führen. MBAs, die durch eine staatliche, deutsche Hochschule verliehen werden, sind meist unproblematisch. Unklar ist jedoch die Anerkennung der durch private, europäische Institutionen vergebenen MBAs. Hier müssten Sie sich im Einzelfall informieren, ob Sie den Titel in Deutschland führen dürfen.


3. Bedeutung der Akkreditierung in den USA

In den USA ist der MBA kein geschützter Titel. Jede Bildungseinrichtung darf einen MBA nach dem Abschluss eines irgendwie gearteten Programms verleihen. Anders als in Deutschland, wo die Kultusministerien das Führen des Titels untersagen können, ist es in den USA möglich, den MBA-Titel zu führen – ganz egal, ob das Programm nun akkreditiert ist oder nicht.

Stattdessen dient die Akkreditierung in den USA als reines Qualitätsmerkmal. An dieses „Gütesiegel“ sind erhebliche Konsequenzen geknüpft. Die meisten Stipendien werden nur für ein Studium an einer akkreditierten Business School vergeben, und die renommierten Rankings der Business Schools berücksichtigen nur Programme, die zumindest akkreditiert sind. Auf diese Weise dient die Akkreditierung auch in den USA der Qualitätssicherung der MBA-Ausbildung.

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