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I. Einleitung
II. Referenzgeber
1. Arbeitgeber, Kollege, Professor
2. Referenzgeber überzeugen
3. ... notfalls nerven
4. Langfristig planen
III. Inhalt der Referenzen
IV. Referenz-Formblätter der Business Schools
V. Professioneller Editier-Service


I. Einleitung

Einen wesentlichen Stellenwert in der Bewerbung für eine Business School nehmen neben GMAT und Essays die Empfehlungsschreiben von Arbeitgebern, Vorgesetzten und Professoren ein („References“/“Referee Reports“). In den USA ist das Schreiben von Letters of Recommendation an der Tagesordnung, und die Referenzgeber setzen die Texte meistens selber auf und versiegeln die Briefe. In Deutschland sind mit dieser Prozedur meist nur die Mitarbeiter der großen internationalen Konzerne vertraut. Daher wird der Bewerber in Deutschland regelmäßig dazu aufgefordert, seine eigenen Letters of Recommendation zu verfassen. Das mag manchem lästig erscheinen. Aus Erfahrung kann man Bewerbern aber nur wärmstens ans Herz legen, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen und einen eigenen Vorschlag für die Referenzschreiben anzubieten. Der Referee wird den Entwurf dann nur noch unterschreiben und abschicken – gegebenenfalls nach geringfügigen Modifikationen. Meistens haben Sie nur in diesem Fall die Möglichkeit, ein Referenzschreiben zu erhalten, das ihre akademischen und beruflichen Vorzüge, vor allem Ihre Einsatzbereitschaft, Ihre soziale und fachliche Kompetenz und Ihr professionelles Geschick anhand von gelungenen Beispielen veranschaulicht und so das Interesse auch guter Business Schools weckt.


II. Referenzgeber

1. Arbeitgeber, Kollege, Professor

In der Regel sollte jemand, mit dem man beruflich zu tun hatte, bestätigen, worin er die Stärken des Bewerbers sieht und warum er ihn für geeignet hält, das MBA-Programm der Schule zu besuchen. Nach Möglichkeit sollte das ein Vorgesetzter oder Arbeitgeber für Sie tun. Meistens muss man drei Empfehlungsschreiben vorlegen, von denen eines akademischen sein kann. In den USA wird auf akademische Empfehlungsschreiben nicht so viel Wert gelegt wie in Europa, wo man ja mehr Zeit an den Universitäten verbringt. Akademische Empfehlungsschreiben sind in den USA sogar eher ungewöhnlich. Von drei Empfehlungsschreiben kann aber in jedem Fall eines akademisch sein. Sind nur zwei Empfehlungsschreiben gefordert, sollte man vermeiden, nur ein Arbeitgeberschreiben vorzulegen, sondern besser ganz auf die akademischen Schreiben verzichten. Im Zweifelsfall kann man natürlich einfach eine dritte – akademische - Referenz beibringen, auch wenn nur zwei gefordert sind.

Zur Auswahl der Recommender ein Tipp von Jörn Meißner, Gründer von Manhattan Review:

„Es ist meistens effektiver, jemanden zu finden, der einen wirklich persönlich kennt, als jemanden, der nur einen großen Namen hat – zumindest wenn deutlich wird, dass der Träger des großen Namens das Schreiben vermutlich nur kurz zur Unterschrift vorgelegt bekommen hat und wenn anzunehmen ist, dass er den Namen des Bewerbers bei einem eventuellen Rückruf der Schule nicht wieder erkennen würde. Es ist also nicht unbedingt anzustreben, dass Jürgen Schrempp die Recommendation persönlich unterschreibt.“


2. Referenzgeber überzeugen

Ist es schwierig, Professoren und Vorgesetzte für ein Empfehlungsschreiben zu gewinnen? In aller Regel nicht. Selbst wenn Ihre Universitätszeit schon länger zurückliegt oder Sie nicht besonders in Erscheinung getreten sind, sollten Sie keine nennenswerten Schwierigkeiten haben. Diese Situation ist eher die Normalität für deutsche Bewerber, und die Professoren bringen dafür meist Verständnis auf. Hier sollte man sich nicht durch falsche Zurückhaltung die Zukunft verbauen lassen. Haben Sie bei einem Professor ein Seminar oder eine Übung besucht, einen guten oder passablen Schein geschrieben? Notfalls verweisen Sie auf eine gute Zwischenprüfung, Ihre Abschlussprüfung, eine mündliche Prüfung oder einfach auf ihren unbedingten Willen, ein Zusatzstudium im Ausland zu absolvieren – ein schon als solches unterstützenswertes Vorhaben.

Wenn Sie einen gelungenen Textvorschlag ausarbeiten - sozusagen „ready to be signed“ - werden Sie ganz überwiegend bei Arbeitgebern und Professoren Unterstützung erfahren. Der Großteil der in Frage kommenden Referenzgeber wird sich kooperativ zeigen, oftmals beeindruckt von Ihrer (hoffentlich guten) Vorbereitung, Zielstrebigkeit und Ihrem Enthusiasmus, nach Höherem zu streben. Wir haben diesen Zuspruch selbst erhalten und uns vielfach einnehmende Referenzen von Professoren ausstellen lassen, die uns nicht in jedem Fall &Mac226;ganz frisch in bester Erinnerung’ hatten.


3. ... notfalls nerven

Im übrigen gilt: Man kann sich den Leuten auch erfolgreich aufdrängen! Wenn Sie der Meinung sind, jemand schuldet Ihnen eine Referenz (Sie haben mehrere Jahre in seinem Unternehmen gearbeitet), zeigt aber trotz freundlicher Anfrage und Vorarbeit wenig Bereitschaft, etwas für Sie zu tun: dann fragen Sie doch einfach noch ein paar Mal nach, wenn Ihnen die Empfehlung wichtig ist. Meistens kann man nicht sehr viel verlieren. Nerven Sie die Sekretärin, rufen Sie ihn routinemäßig an, in einem gefälligen, der Situation angepassten, aber gehässigen Rhythmus, der es ihrem ehemaligen Vorgesetzten nicht wirklich erlaubt, sich durch einen vorgetäuschten Tobsuchtsanfall aus der Affäre zu ziehen. Es gibt Situationen, in denen die nötige Unterstützung für eine MBA-Bewerbung etwas dreist aus Faulheit oder mangelnder Sympathie nicht geboten wird. Sehr oft geben diese Spielverderber dann unter Druck nach. Eine unangenehme Sache, natürlich, aber danach fühlen Sie sich viel besser!


4. Langfristig planen

Besser natürlich, Sie stellen sich noch rechtzeitig gut mit Ihrem Arbeitgeber. Dazu ein kurzer Erfahrungsbericht: Marcel Liplijn ist Teilnehmer des MBA-Programms an der renommierten Columbia Business School in New York. Auf dem MBA-Expertenforum MBA Gate 2002 hat er sich unter anderem zu der notwendigen Unterstützung durch den Arbeitgeber geäußert:

„...I’d like to get to some other things in terms of preparation. How many of you are going to apply in the next year -- please just raise your hands so I get an overview? So many of you seem to have the time for a long-term application.

When you are doing your recommendations, all of you that still have some time: Manage your relationship with your boss, that you two become friends! Because it can be quite of stressful; when you ask for a recommendation and tell about your MBA plans. In many companies they know this is a sign that you move out of the company, probably forever. So see whatever you can do till that time to become friends, to get on the good side of him; it’ll help...“

Die gesamte Rede von Marcel Liplijn finden Sie in unserer Download Sektion unter
<link: http://MBA-Gate.de/de/download


III. Inhalt der Referenzen

Der Ton der Referenz sollte sehr positiv sein (Loben, dass die Schwarte kracht!). Erklären Sie ihrem Referee nötigenfalls, dass in anderen Ländern wie vor allem den USA die Schönfärberei in Zeugnissen und Referenzen viel stärker ausgeprägt ist als in Deutschland oder - anders ausgedrückt – dass man sich in vielen Ländern, mit deren Bewerbern Sie konkurrieren werden, mit besonderem Enthusiasmus weiterzuempfehlen beziehungsweise bis zur Unglaubwürdigkeit abzufeiern pflegt. Ein vernunftbegabter Referee wird spätestens jetzt hoffentlich mit der Einsicht aufwarten: „Dann tun wir am besten das Gleiche“.

Zum Inhalt der Referenz hat sich Jörn Meißner in seinem Vortrag auf MBA Gate 2002 geäußert.

„ Die Recommendation soll ihre beruflichen und allgemeinen Stärken beschreiben. Und zwar in einer Form, die Ihre Eignung für ein MBA-Programm erkennen lässt. Es genügt also nicht, wenn jemand Ihren Lebensinhalt als introvertierter Schildkrötensammler umfassend und nicht ohne Begeisterung würdigt, solange nicht deutlich wird, warum die beschriebenen Eigenschaften Sie in besonderem Maße als Manager qualifizieren. Die Business Schools suchen nach Bewerbern, die als Persönlichkeit insgesamt interessant sind. Die Empfehlungsschreiben können eine gute Möglichkeit sein, auf Aktivitäten hinzuweisen, die sie interessanter machen können. Wenn Sie zum Beispiel einen Lebensmittel-Transport in bedürftige Gebiete organisiert oder sonstige außer-universitäre Eigeninitiative entfaltet haben, die eine Würdigung in einem Empfehlungsschreiben wert ist, sollten Sie darüber nachdenken, ob es jemanden gibt, der Ihnen für diese Tätigkeit eine Referenz schreiben kann.

Die Recommendation sollte sehr positiv geschrieben sein. Viele von ihnen werden wissen, wie enthusiastisch solche Dinge in Amerika angegangen werden. Dort wird der Bewerber in den meisten Fällen in den Himmel gelobt: “Such a great guy. One of the best I have ever seen. Without his support our company would have been liquidated already years ago. I owe him my life; if he wants he can marry my wife!…"

Halten wir einmal die typischen Formulierungen deutscher Arbeitszeugnisse dagegen: "Er kam und verrichtete seine Arbeit, und zwar ganz überwiegend zu unserer vollsten Zufriedenheit ..." Es ist klar, dass die bloße Übersetzung solcher verhaltenen, deutschen Schulterklopfer nicht dazu geeignet sein wird, mit den amerikanischen Jubelschreiben mitzuhalten. Man sollte sich also nicht zu schade dafür sein, sich bei diesen Gelegenheiten ... mit Lob zu überhäufen - natürlich im Rahmen dessen, was man unterschrieben bekommen kann.“


IV. Referenz-Formblätter der Business Schools

Müssen die Empfehlungsschreiben unbedingt auf den jeweiligen Formblättern der verschiedenen Business Schools geschrieben werden? Dazu Jörn Meißner, Gründer von Manhattan Review:

„Das ist zu empfehlen. Sie können natürlich auch eine universell verwendbare Recommendation entwerfen, die dann allerdings zumindest vier Mal unterschrieben werden muss, wenn Sie sich bei vier Business Schools bewerben. Das hätte aber den Nachteil, dass Sie den Eindruck erwecken: „Ich habe mich bei sehr vielen Schulen beworben und möchte deshalb meinen Referenzgebern nicht zumuten, alle Formblätter der Schulen auszufüllen. Es ist natürlich nicht illegitim, sich bei vielen Schulen zu bewerben. Im Gegenteil: bei den momentanen Zulassungsquoten wird man geradezu dazu genötigt. Es wirkt aber ungeschickt, diesen Umstand herauszustellen, indem man die Formblätter nicht verwendet.

Es sieht anders aus, wenn das Empfehlungsschreiben von jemandem kommt, von dem allgemein bekannt ist, dass seine Zeit mit Gold kaum aufzuwiegen ist. Von solchen Leuten kann man nicht unbedingt erwarten, dass sie sich die Zeit nehmen, die Formblätter auszufüllen.“

Anm. d, Red.
Den vollständigen Vortrag, den Jörn Meißner, Deutschlands bekanntester GMAT Trainer, auf der Veranstaltung MBA Gate 2002 in Frankfurt gehalten hat, finden Sie in unserer Download Sektion:
<link: http://MBA-Gate.de/de/download


V. Professioneller Editier-Service

Wie bei den Essays gilt auch für die Referenzen, dass Europäer sich meist schwer tun mit der adäquaten inhaltlich-sprachlichen Konzeption eines Erfolg versprechenden Empfehlungsschreibens. Auch hier kann ein Editierservice eine große Hilfe und lohnenswerte Investition sein.

Unsere Empfehlung eines guten Editierservice finden Sie unter Bewerbung: Essays. Ausführliche Infos zu diesem Editier-Service erhalten Sie unter
Link: <http://www.manedit.com>