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FAQ (frequently asked questions)

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Hat man als Ausländer einen Vorteil bei der Berücksichtigung des GMAT und der Bewerbung insgesamt?

Nein, im Gegenteil. Es ist eher ein Nachteil, kein US-Amerikaner zu sein. Die Business Schools haben die Möglichkeit, ihre Programme mit Ausländern zu füllen, die einen hervorragendem GMAT-Score haben. Um die Anzahl der Amerikaner künstlich hoch zu halten, werden Amerikaner auch mit geringeren GMAT-Scores zugelassen. Ich [wer ist ich?] kann diese Einstellungspraxis zumindest indirekt aus den Erfahrungen meiner Sprechstunden bestätigen: die etwas schwächeren Studenten sind recht häufig Amerikaner.
Von einem Bonus für Ausländer kann man deshalb sicherlich nicht sprechen. Ich hatte das selbst allerdings auch angenommen, als ich mich beworben habe. Ich musste dann schnell feststellen, dass man im Zweifel vermutlich nicht mir, sondern eher den Amerikanern mit etwas Kulanz begegnen würde. Ein Ausländer muss sich dagegen uneingeschränkt dem starken internationalen Wettbewerb stellen.

Teilweise gibt es auch Kappungen für bestimmte Länder. Berkeley fährt zum Beispiel die Praxis, nur eine bestimmte Anzahl von Asiaten in das Programm aufzunehmen. Das bedeutet natürlich, dass der Wettbewerb unter den Asiaten, die nach Berkeley wollen, höher ist als der in anderen Ländern.
Als Deutscher hat man in der Tendenz zur Zeit vermutlich aber einen leichten Vorteil gegenüber einigen anderen Ausländern, da - wie gesagt - die Business Schools sehr gerne mehr deutsche Teilnehmer hätten. Das bedeutet allerdings nicht, dass man mit Samthandschuhen angefasst wird. Ich habe gerade eine Rückmeldung von einem ehemaligen Kursteilnehmer erhalten, der bei Columbia eine ansonsten sehr gute Bewerbung eingereicht hatte. Columbia hatte ihm mitgeteilt, dass 660 Punkte im GMAT nicht genug seien. Er soll den Test vielleicht noch einmal machen. Er hätte eine gute Chance bei einer Reapplication, wenn der Test-Score dann stimme.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Persönliche Kontakte sind sicherlich hilfreich. Aber wer hat die schon. Die Söhne von Helmut Kohl waren zum Beispiel am MIT; ich habe keine Ahnung, was die für Testergebnisse hatten. Die Kontakte zu der Schule müssen schon sehr gut sein, um eine bevorzugte Behandlung erreichen zu können.


Kann man sich in ein Programm einkaufen?

Wie viel wollen Sie anlegen? Es gibt einige Konstellationen und Vorgänge an den Business Schools, die etwas eigenartig sind und Anlass zu der Vermutung geben, dass man mit großzügigen, finanziellen Unterstützungen etwas erreichen kann. Für den einzelnen, der ganz auf sich gestellt ist, ist es natürlich schwer, es sei denn, man hat einen Vater, der zu einer größeren Spende bereit ist. So läuft es in den USA, wobei es sich um Größenordnungen handelt, die für kaum jemanden von uns attraktiv sein dürften. Firmen haben es sicherlich etwas leichter. Echte Multi-Firmen können schon mal etwas für ihre Mitarbeiter tun.

PhD als work experience

Eine Frage, die im Zusammenhang mit den Zulassungsmöglichkeiten in MBA-Programm häufig auftaucht, ist, ob Research als Berufserfahrung anerkannt wird, sprich: Kann ein PhD oder ein Doktor sich ohne weitere professionelle Erfahrung in ein MBA-Programm bewerben, das zwei bis drei Jahre Berufserfahrung verlangt? Hierzu haben wir sehr unterschiedliche Auffassungen von den verschiedenen Business Schools zu hören bekommen. Eine pauschale Antwort ist nicht möglich. Die Aufnahmechancen hängen von den individuellen Verhältnissen ab, insbesondere dem Zuschnitt des jeweiligen Doktoranden-Programms. Der Gesamteindruck der Bewerbung müsse das Admissions Office davon überzeugen, dass es sich nicht nur um einen analytisch begabten Wissenschaftler, sondern auch um einen zielstrebigen, praktisch veranlagten und effektiven Manager-Typen mit den nötigen Soft Skills handele. Vor allem in Europa verlangen viele Business Schools zudem, dass nicht ein Research-PhD erworben wurde, sondern dass der Doctoral Candidate durch seine Nebentätigkeiten (Vorlesungen, Korrekturen, Projekte, Internships) genug Arbeitserfahrung gesammelt habe, die zwei bis drei Jahre Berufserfahrung ersetzen könne, wobei die Business Schools die aufgewendete Zeit natürlich nicht eins zu eins umrechnen. Es hängt sehr stark vom Einzelfall ab. Vor allem bei den Admission Committees der europäischen Business Schools ist es daher wichtig, dass Sie Ihre Chancen vorab zusammen mit den Admission Officers besprechen, denen Sie die Art Ihres PhD-Programms genau mitteilen.