MBA

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Finanzierung

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I. Einleitung
II. Tuition
1. Spannweite
2. Aussagekraft
3. Rechtfertigung hoher Tuition
IV. Lebenshaltungskosten


I. Einleitung

Einer der Hauptfaktoren bei der Entscheidung über die Teilnahme an einem MBA-Programm ist dessen Finanzierung. Für ihre Planung sollte ein gewisser zeitlicher Aufwand eingeplant werden. Die Kosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb eines MBA entstehen, sind in den meisten Fällen erheblich. Den Löwenanteil beanspruchen üblicherweise die Studiengebühren und die Lebenshaltungskosten, die wiederum ganz maßgeblich von der Dauer des Programms beeinflusst werden. Die Spannbreite der möglichen Kosten ist enorm, weil die Höhe der Studiengebühren und der Lebenshaltungskosten höchst variabel ist.


II. Tuition

1. Spannweite

Die Tuition (Studienkosten) ist sehr unterschiedlich. So mögen für die Teilnahme in einigen nicht akkreditierten Programmen (die wir Ihnen allerdings wegen ihres höchst zweifelhaften Nutzens nicht empfehlen können) lediglich zwei bis fünf Tausend Euro Studiengebühren anfallen, wohingegen die Elite Business Schools in den USA für ein Zweijahresprogramm schon mal mit 60.000 Dollar zur Kasse bitten, was je nach Kurs deutlich über 60.000 Euro sein können. Und die Tendenz ist steigend. Nur als Beispiel: Die Washington University verlangt zur Zeit rund 64.000 Euro.


2. Aussagekraft

Zur Aussagekraft der Studiengebühren noch ein Wort: Sie können leider nicht davon ausgehen, dass je höher die Studiengebühren, desto besser das Programm. In vielen Fällen bestimmt lediglich die Finanzierung und die Trägerschaft der Universität den Preis für den MBA. Vor allem in den USA können die staatlichen Universitäten mit viel geringeren Studiengebühren arbeiten als die privaten Business Schools. Das bedeutet aber nicht, dass die staatlichen MBAs nichts taugen. Es gibt eine ganze Reihe renommierter staatlicher Schulen, deren MBAs unter den weltweiten Top-Programmen gerankt werden.

Zur Aussagekraft der Studiengebühren über die Qualität der Business Schools hat sich Jörn Meißner, Doktorand an der Columbia Business School und Gründer des GMAT-Unternehmens Manhattan Review, sich gegenüber MBA Gate wie folgt geäußert:

„Die Studiengebühren der Top 50 Schulen in den USA haben kein allzu großes Gefälle. Ausnahmen von diesem Grundsatz sind lediglich die staatlichen Universitäten, die regelmäßig nur die Hälfte der Tuition verlangen – das Interesse an diesen Programmen ist deshalb recht hoch. Lässt man die staatlichen Angebote einmal außer Acht, ist aber festzustellen, dass die Tuition eine vergleichbare Höhe aufweist, egal um welche Schule unter den oberen 50 es sich handelt. Ganz anders sieht es aus, wenn man sich die durchschnittlichen Anfangsgehälter der Absolventen der verschiedenen Top 50 Business Schools anschaut: Die unterscheiden sich deutlich. Die Tuition an der SMU (Southern Methodist University (die zählt eher nicht zu den Top 20) ist mit 49.000 Dollar nicht viel billiger als Harvard mit 57.000 Dollar und Columbia mit 60.000 Dollar. Das durchschnittliche Anfangsgehalt der SMU-Abgänger liegt dagegen mit 99.000 Dollar deutlich unter den Startgehältern von Columbia-MBAs (158.000 Dollar) und Harvard-MBAs (173.000 Dollar). Eine Ursache der hohen Startgehälter der Columbia-und Harvard-Absolventen ist sicherlich, dass diese MBAs überwiegend in New York arbeiten, wo die Lebenshaltungskosten extrem hoch sind und deshalb auch höhere Gehälter gezahlt werden. Dadurch allein lassen sich allerdings nicht die deutlichen Unterschiede zu den beiden anderen Universitäten erklären. Es wird meines Erachtens sehr anschaulich, wie sehr die durchschnittlichen Anfangsgehälter trotz vergleichbarer Tuition variieren und worin die größere Attraktivität der Top Schulen Columbia und Harvard besteht.“


3. Rechtfertigung hoher Tuition

Sind Studiengebühren von mehr als 50.000 Euro nicht maßlos überzogen? Zumindest aus deutscher Sicht wirken diese Zahlen bedrohlich und schrecken leider viele davon ab, überhaupt eine gute Schule in Erwägung zu ziehen. Dazu Jörn Meißner:

„Diese Beträge klingen natürlich sehr hoch – vor allem vor dem Hintergrund der kaum vorhandenen, deutschen Studiengebühren. Überteuert sind die MBA-Programme dennoch nicht, wenn man bedenkt, welche Kosten für die Leistungserstellung entstehen: Columbia verlangt eine jährliche Tuition von 30.000 Dollar, womit nicht einmal 70 Prozent der tatsächlich für das MBA-Programm entstehenden Kosten gedeckt werden können. Der Student irrt sich also, wenn er glaubt, dass mit seinen Studiengebühren die tatsächlich bezogene Leistung finanziert wird. Die gesamten Studiengebühren reichen stattdessen nicht einmal für die Unterhaltung von 65 bis 70 Prozent der 105-köpfigen Fakultät, des Support Staff und des Career Office. Die restliche Finanzierung wird aus anderen Quellen gespeist, zum Beispiel mit Hilfe von Stiftungen und Alumni - das sind ehemalige Absolventen, die man immer wieder gerne zu Spenden auffordert. Das sollte man unter bildungspolitischen Gesichtspunkten im Hinterkopf behalten, was der Unterhalt eines solchen guten MBA-Programms kostet.


IV. Lebenshaltungskosten

Auch die Lebenshaltungskosten sind, je nach Studienort, höchst variabel. In Metropolen wie Tokio, London oder New York sind die Ausgaben natürlich viel höher als die Beträge, die Sie beispielsweise in Deutschland für einen vergleichbaren Standard ausgeben würden. Das erfordert nicht, dass Sie tatsächlich das Fünffache Ihrer jetzigen Miete zahlen werden. Stattdessen nutzen viele Teilnehmer der dortigen MBA-Programme die Gelegenheit dazu, ein letztes Mal Bescheidenheit zu üben, indem sie es sich in einer mehr als spartanischen Unterkunft bequem zu machen versuchen; auch dafür legt man derzeit aber noch monatlich 400 bis 800 Dollar auf den Tisch des Vermieters. In diesem Zusammenhang sei kurz darauf hingewiesen, dass es sich später als um so lukrativer erweisen kann, ein Jobangebot in einer solchen Metropole anzunehmen. Wer sogar einen MBA an einer Top Business School einer Großstadt erwirbt, hat auch sehr gute Chancen, anschließend zwischen den hoch dotierten Stellenangeboten wählen zu können, die er beispielsweise von den örtlichen Investment-Banken und Consulting-Unternehmen erhält. Wer ein solches Ziel klar vor Augen hat, braucht Investitionen in hohe Mieten nicht zu scheuen.

Die wesentlichen Kostenfaktoren, die Sie für ein MBA Studium berücksichtigen sollten, sind

- Studiengebühren
- Lebenshaltungskosten (vor allem Mieten und Nebenkosten
Verpflegung, Bekleidung)
- Versicherungen (vor allem Krankenversicherung)
- Flug- und Fahrtkosten
- Auto/Öffentliche Verkehrsmittel
- Bewerbungskosten (Application Fees, Portkosten,
Testgebühren GMAT und TOEFL, Test-Vorbereitungsbücher
GMAT-Prep-Kurse, Essay-Editier-Service, Interview-
Training etc)
- PC/Laptop
- Studienmaterialien, Kopierkosten
- evtl. Darlehenszinsen

Die Opportunitätskosten Ihres eventuellen Verdienstausfalles während der Teilnahme an einem MBA-Programm bleiben hier unberücksichtigt.

Empfehlenswert ist es, einen Finanzierungsplan aufzustellen. Die Finanzierungsquellen sind vielfältig. Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen entsprechenden Überblick, die wesentlichen Informationen sowie nützliche Links im Internet. Vor allem unsere Tipps zur steuerlichen Absetzbarkeit des MBA werden für viele von Ihnen interessant sein.